Projektdetails
Das Chinabild in deutschen Schulbüchern aus deutscher und chinesischer Sicht – Eine binationale Kooperationsstudie


Fragestellung des deutsch-chinesischen Schulbuchprojektes:
Die Forschergruppe will herausfinden, welche Vorstellungen und welches Wissen über China deutsche Jugendliche mittels Schulbuchtexten vermittelt bekommen. Von besonderem Interesse ist dabei, welches Nationenbild für China aus den ausgewählten Schulbüchern zu rekonstruieren ist. Das Projekt will zum einen darüber aufklären, ob deutsche Schulbücher China möglicherweise einseitig, verzerrt negativ darstellen. Zum anderen leistet die Studie einen Beitrag zur Methodologie international vergleichender Forschung, da identische Texte mit identischen Verfahren, aber einmal aus Fremdbildperspektive der deutschen Forschergruppe und zum zweiten aus vermuteter Fremdbildperspektive der chinesischen Seite untersucht werden. Diese Fragen sind für die international vergleichende Bildungsforschung von hoher Bedeutung.
Methodisches Vorgehen:
In deutschen und chinesischen Parallelstudien werden die gymnasialen Schulbücher der Fächer Geschichte, Geographie und Politik der beiden Schulbuchverlage Klett und Cornelsen für die Bundesländer Bayern und Nordrhein-Westfalen einer Inhaltsanalyse unterzogen. Dabei kommen sowohl Verfahren der Analyse der thematischen Strukturierung als auch Valenzanalysen zum Einsatz. Untersucht werden in den Schulbüchern nicht nur explizite Chinakapitel, sondern auch bloße Chinaerwähnungen in anderen Kapiteln. Indem beiden Forschungsgruppen ein authentisches Untersuchungsmaterial vorliegt, ermöglicht dieses Vorgehen, etwaige Unterschiede in den Befunden auf Drittvariablen zurückzuführen. So können sich in den Einschätzungen der deutschen Forschergruppe Fremdbilder über China manifestieren, während die Befunde der chinesischen Seite auch mit ihrem Selbstbild und ihrem wahrgenommenen Fremdbild erklärt werden können.
Das Projekt befindet sich derzeit in der Phase der Datenanalyse.
Projektleitung an der Universität Passau | Prof. Dr. Jutta Mägdefrau (Lehrstuhl für Erziehungswissenschaft mit Schwerpunkt empirische Lehr-/Lernforschung) Prof. Dr. Andreas Michler (Professur für Didaktik der Geschichte) |
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Laufzeit | 01.04.2019 |
Themenfelder | Didaktik der Geschichte, Allgemeine und fachbezogene Lehr-, Lern- und Qualifikationsforschung |