Es gibt drei Arten der Jahreszählung: Ären, Regierungsjahre und Ereignisdatierung; wichtig ist auch noch die Indiktion.
Ären: wenn man die Jahre vom einem festliegenden Ausgangsdatum (z.B. Christi Geburt) über längere Zeit (idealiter bis zum Ende der Welt) zählt, spricht man von einer Ära. Die wichtigsten Ären sind folgende:
Regierungsjahre: die Zählung nach Regierungsjahren eines Herrschers (Kaiser/König, Papst, seltener Herzäge und Bischöfe) ist im Mittelalte die bevorzugte Zählung. Zu beachten ist, ob der Epochentag der Regierungsantritt, die Weihe bzw. Krönung oder evt. der Beginn einer Mitregentschaft neben dem Vorgänger ist. Ereignisdatierung: die Jahre werden nicht gezählt, sondern nach einem wichtigen Ereignis benannt. Eine Art Ereignisdatierung ist auch die altrömische Praxis, die Jahre nach den jeweiligen Konsuln zu benennen (z.B. Cicerone et Antonio consulibus = 63 v. Chr.). Die Ereignisdatierung dürfte die älteste Form kollektiver Erinnerung sein. Indiktion: Zählung der Jahre nach ihrer Stellung innerhalb eines 15jährigen Zyklus', der ursprünglich von der spätrömischen Steuerverwaltung herkommt (daher auch auf deutsch: "Römerzinszahl"). Die Zählung startet fiktiv im Jahre 3 v. Chr.,tatsächlich erst im 3. Jahrhundert. Man gibt aber nicht die Zahl der abgelaufenen Zyklen an (wie bei den Olympiaden), sondern nur die Stellung des Jahres innerhalb des Zyklus'. "In der 7. Indikition" bedeutet: im 7. Jahr eines (beliebigen) Indiktionszyklus'. Berechnung: (Jahr + 3) / 15; der Divisonsrest ist die Indiktion (Rest 0 = 15. Indikton). |