Soziologie
Was ist eigentlich Soziologie?
Soziologie ist die Lehre von der Gesellschaft, d.h. sie untersucht, wie das zwischenmenschliche Zusammenleben in Gesellschaften jeweils organisiert ist. Dabei spielen unterschiedliche Aspekte eine wichtige Rolle: etwa das Ausmaß und unterschiedliche Dimensionen von sozialer Ungleichheit (nach Einkommen und Eigentum, Herkunft, Geschlecht, Bildung etc.) sowie Formen und Ausmaß von Macht und Herrschaft, die dafür verantwortlich sind. Zudem beschäftigt sich die Soziologie insbesondere mit der Frage, wie gesellschaftliches Leben institutionalisiert ist (Wirtschaft, Politik, Recht, Bildung, Wissenschaft, Kunst, Medien etc.), welche normativen Rahmen Gesellschaften strukturieren (Kultur, Religion, Ethik) und durch welche Faktoren es zu gesellschaftlichem Wandel kommt. Die Allgemeine Soziologie beschäftigt sich mit theoretischen Ansätzen, welche diese Zusammenhänge erfassen und kritisieren und bereitet so auch die empirische Untersuchung von unterschiedlichen Aspekten gesellschaftlichen Zusammenlebens und sozialer Konflikte vor.
Welche Schwerpunkte setzen Sie in Ihren Lehrveranstaltungen?
Karin Stögner setzt ihre Schwerpunkte in der Lehre auf die Vermittlung eines breiten Überblicks über unterschiedliche Gesellschaftstheorien. Dabei geht es ihr um die historisch-soziologische Rekonstruktion der großen Zusammenhänge, die unsere Gesellschaften strukturell bestimmen. Dadurch soll auch das Alltägliche in unseren gegenwärtigen Lebenswelten einem kritischen Blick unterzogen werden. Die Proseminare und Hauptseminare widmen sich spezifischen Fragestellungen aus der Soziologie der sozialen Ungleichheit und der Geschlechterverhältnisse, der politischen Soziologie, und der Vorurteils- und Ideologieforschung (insbesondere Antisemitismus, Nationalismus, Rassismus). Das Verstehen der gesellschaftlichen Strukturen ist immer mit der Kritik von Ungleichheitsverhältnissen verbunden und erfordert eine Orientierung auf Emanzipation. Die Förderung kritischen Denkens, von Mündigkeit und soziologischer Urteilskraft ist für Stögner zentral in der Lehre.
Welche Einführungsveranstaltungen bieten Sie an?
Karin Stögner setzt ihre Schwerpunkte in der Lehre auf die Vermittlung eines breiten Überblicks über unterschiedliche Gesellschaftstheorien. Dabei geht es ihr um die historisch-soziologische Rekonstruktion der großen Zusammenhänge, die unsere Gesellschaften strukturell bestimmen. Dadurch soll auch das Alltägliche in unseren gegenwärtigen Lebenswelten einem kritischen Blick unterzogen werden. Die Proseminare und Hauptseminare widmen sich spezifischen Fragestellungen aus der Soziologie der sozialen Ungleichheit und der Geschlechterverhältnisse, der politischen Soziologie, und der Vorurteils- und Ideologieforschung (insbesondere Antisemitismus, Nationalismus, Rassismus). Das Verstehen der gesellschaftlichen Strukturen ist immer mit der Kritik von Ungleichheitsverhältnissen verbunden und erfordert eine Orientierung auf Emanzipation. Die Förderung kritischen Denkens, von Mündigkeit und soziologischer Urteilskraft ist für Stögner zentral in der Lehre.
Was ist Ihr Forschungsgebiet?
Die Schwerpunkte der wissenschaftlichen Forschung am Lehrstuhl für Soziologie liegen im Bereich Gesellschaftstheorie, insbesondere Kritische Theorie und feministische Theorie, sowie in der Soziologie sozialer Ungleichheit, Soziologie der Geschlechterverhältnisse und Politischer Soziologie. Die Forschungen beschäftigen sich mit Antisemitismus, Nationalismus, Rassismus und Sexismus und fragen insbesondere danach, wie sich unterschiedliche Formen von Diskriminierung, Beherrschung und Ausbeutung gegenseitig durchdringen. Ein Hauptaugenmerk richtet sich auf die Frage nach den gesellschaftlichen Wurzeln von Diskriminierung und Ausgrenzung und warum Menschen ausgrenzenden Ideologien folgen.
Weitere Forschungsschwerpunkte liegen in den Bereichen Rechtspopulismus, Identitätsforschung und globale soziale Bewegungen.
Was ist eigentlich Ihr Fach?
Der Soziologie geht es um das Verstehen und Erklären sozialer Tatsachen. Das Besondere an der Soziologie als Fach ist ihre Vielfalt: vielfältig sind die Gegenstände (von der Selbstdarstellung im Alltag über die Besonderheiten von Organisationen bis hin zu Wesen und Wandel von Gesellschaft), vielfältig sind die Methoden (vom qualitativen narrativen Interview über die quantitative Korrelationsanalyse bis hin zur semantischen Analyse) und vielfältig sind die Theorien (Handlungstheorie, Kritische Theorie, Praxistheorie, Systemtheorie, Diskurstheorie, Netzwerktheorie,…). Eine soziologische Perspektive einzunehmen, heißt, einen Beobachtungsgegenstand und eine theoretisch-methodische Herangehensweise explizit aufeinander zu beziehen – so dass man idealerweise etwas über den Gegenstand lernt und vielleicht auch die Theorie ein bisschen weiterentwickelt.
Welche Schwerpunkte setzen Sie in Ihren Lehrveranstaltungen?
Mir geht es in meinen Lehrveranstaltungen darum, einen „soziologischen Blick“ zu vermitteln – also selbst eine soziologische Perspektive auf soziale Phänomene einzunehmen. Es steht dann entweder ein bestimmter Phänomenbereich im Mittelpunkt (zum Beispiel Innovation, Kultur, Risiko, Organisation, Nachhaltigkeit, Materialität, etc.), auf den verschiedene Perspektiven eingenommen werden; oder es stehen eine oder mehrere soziologische Perspektiven im Mittelpunkt (jetzt im Sommersemester 2019 zum Beispiel Goffmans Interaktionsanalyse oder einige Ansätze der Kultursoziologie), die dann für eigene Beobachtungen verwendet werden. Diskussion und eigene Anwendung von soziologischen Perspektiven ist also immer zentral – was natürlich ein gewisses Textverständnis und damit auch einige Lektüre voraussetzt.
Welche Einführungsveranstaltungen bieten Sie an?
Im Sommersemester 2019 biete ich eine Einführungsvorlesung an („Soziologische beobachten“), die einführenden Charakter hat. Eine Einführung ist auch das Proseminar „Einführung in die Kultursoziologie“. Das Proseminar „Wir alle spielen Theater – Einführung in die Interaktionsanalyse“ fokussiert zwar auf nur einen Ansatz, hat aber ebenfalls den Charakter einer Einführung in soziologische Denk- und Arbeitsweisen.
Weitere Informationen zu den Lehrveranstaltungen findet ihr auf der Homepage des Lehrstuhls.
Empfehlen Sie eine bestimmte Lektüre als thematische Einführung für Interessierte?
Es gibt in der Soziologie, anders als in den meisten anderen Disziplinen, keine paradigmatischen Lehrbücher. Jedes Einführungsbuch ist schon eine Interpretation – wie man bereits an den enormen Unterschieden sieht etwa zwischen Hartmut Essers „Soziologie“, Hans Joas „Lehrbuch Soziologie“ oder Wolfgang-Ludwig Schneiders „Grundzüge soziologischer Theorie“. Um sich einen Überblick zu verschaffen, empfehle ich deshalb, sich mit Dirk Kaeslers „Klassiker der Soziologie“ einen Eindruck von der Vielfalt soziologischer Perspektiven zu verschaffen und dann vielleicht zwei, drei Lehrbücher im Vergleich anzuschauen. Einen Eindruck vermittelt vielleicht auch die kleine Reihe „10 Minuten Soziologie“, die ich seit zwei Jahren im transcript-Verlag herausgebe.
Was ist Ihr Forschungsgebiet?
Meine Forschungsschwerpunkte liegen in der soziologischen Theorie sowie der Wissens-, Materialitäts- und Nachhaltigkeitsforschung. Ich verbinde gesellschaftstheoretische Perspektiven mit empirischer Forschung, etwa bei der Frage nach dem Wandel von Verantwortungsverhältnissen. Sozialtheoretisches Denken zum Verstehen und Erklären sozialer Tatsachen zu nutzen, ist mein zentrales Anliegen. Aktuell geht es mir darum, eine Soziologie der Versorgung mit ihren Bezügen zu technischer Infrastruktur, Nachhaltigkeit und Digitalisierung zu entwickeln.